Schimmel – das Lebewesen

Wer Schimmel bekämpfen will, muss sich erst mit ihm auseinandersetzen und seine Stärken und Schwächen kennen lernen.

Die Stärke ...
...des Schimmels ist die Verbreitung. Im Vergleich zu Pflanzen, die sich mit Hilfe von Samen verbreiten, hat der Schimmel Sporen welche mikroskopisch klein sind und die er über die Luft abgibt. Diese verteilen sich problemlos unbemerkt in grossen Mengen in unserer Umgebung. Sie sind also überall und warten nur darauf, sich irgendwo entwickeln zu können.

Die Schwäche ...
...ist ganz kurz zu beschreiben. Er benötigt mindestens 20% Untergrundfeuchtigkeit damit ein Wachstum stattfinden kann.

Das Fazit:
Ist man sich erst einmal diesen zwei Dingen bewusst, so wird klar, dass die Bekämpfung der Schimmelsporen wenig Sinn macht. Vielmehr sollte man sich darauf konzentrieren die Feuchtigkeit der Umgebung und des Untergrundes zu reduzieren und somit die Lebensgrundlage, beziehungsweise der Nährboden des Pilzes zu eliminieren.

Gesundheitliche Gefährdungspotentiale von Schimmelpilz
Grundsätzlich können alle Schimmelarten Allergische Reaktionen hervorrufen. Bei wenigen Menschen zeigen sich beim Betreten eines mit Schimmelpilz befallenen Raumes schon nach 15 Minuten Reaktionen. Asthmabeschwerden, Hautrötungen oder Augenbrennen können auftreten. Menschen mit solchen Reaktionen stellen allerdings die absolute Ausnahme dar.

Die Angst welche der Mensch vor dem Lebewesen Schimmel hat ist um das Vielfache grösser als die wirkliche Gefahr die von Schimmelpilzen auf unsere Gesundheit ausgeht. Der Schimmelpilz gehört seit Jahrtausenden zum Biologischen Stroffkreislauf in der Natur. Schimmelpilze beseitigen organische Rückstände und tragen zur Humusbildung und Mineralisierung bei. Der Mensch ist an ein Vorkommen von Schimmelpilzen in seiner Umgebung angepasst: Er weist gegenüber diesen Mikroorganismen eine hohe natürliche Resistenz auf. Klar wird dies, wenn man sich der Tatsache bewusst wird, dass der Mensch mit jedem Atemzug im Schnitt 10 Pilzsporen aufnimmt. Dies wurde wissenschaftlich in Innenräumen untersucht. Innenräume ohne Schimmelbefall wohlverstanden. Im Wald ist die Schimmelsporenkonzentration in der Luft um einiges grösser. Und dabei fördert ein Spaziergang im Wald die Gesundheit des Menschen. Die Dosis macht also das Gift. In Innenräumen sagt eine Faustregel, dass eine Gesundheitliche Gefahr für den Menschen dann besteht, wenn der Geruch des Schimmels beim Betreten des Raumes feststellbar ist.

Trotzdem muss folgender Grundsatz festgehalten werden:
Schimmelbefall in Innenräumen welche grösser als 10x10cm ist, muss beseitigt werden.


Feuchtigkeit in Wohnräumen - Wo kommt sie her?



Feuchtigkeitsquelle  Wasserdampf pro Stunde
Wäsche trocknen (4.5kg) 50-500g
Kochen (Mittagessen) 100g
1 Zimmerpflanze 5-20g
Aquarium 40g
Duschen/Baden 700-2600g
1 Mensch beim Atmen/Schwitzen 80-300g
1 Mensch im Schlaf 40-100g



Was können Sie dazu beitragen, die Feuchtigkeit in Ihrem Zuhause zu reduzieren?
Im Aussenbereich befindet sich praktisch immer trockenere Luft als im Innenraum, obwohl man dies manchmal nicht glauben würde. Deshalb gilt es folgende Punkte zu beachten:

  • Öffnen Sie einmal morgens bevor Sie aus dem Haus gehen und einmal abends beim nach Hause kommen die Fenster. Wichtig ist, dass Sie dabei mindestens zwei gegenüberliegende, in der Wohnung möglichst weit voneinander entfernte Fenster öffnen. Der Luftaustausch kann so optimal vonstattengehen. 10 Min. reichen pro Lüftung vollkommen aus.
  • Gekippte Fenster bringen praktisch nichts. Dabei entsteht kein wirklicher Luftaustausch. In gewissen Fällen können bei permanent gekippten Fenstern im Aussenbereich sogar Fassadenschäden entstehen, verursacht durch die ausströmende warme Luft.
  • Lassen Sie einzelne Räume wie z.B. Schlafzimmer nicht komplett unbeheizt. 18°C nicht unterschreiten. Kalte Räume neigen eher zu Feuchtigkeitsproblemen.
  • Nach dem Duschen Fenster und Türe öffnen bis die Scheiben nicht mehr beschlagen sind. Anschliessend Fenster schliessen und Badezimmertüre geöffnet lassen


Schimmelentstehung- mögliche Ursachen

Kalte Wände
Im Innenbereich liegt es häufig an Wänden, die sich meist schon mit blossen Händen kalt anfühlen. Die Isolation, die in diesen Fällen häufig mangelhaft ist, lässt die Kälte von aussen nach innen dringen, was eine Kondenswasserbildung zur Folge hat. Dies kann man mit dem Beschlagen der Aussenseite eines kalten Coca-Cola-Glases vergleichen. In der Praxis bilden sich an den Wänden kleine Wasserperlen wie beim Trinkglas, die entstandene Feuchtigkeit reicht als Nährboden für den Pilz.

Feuchtigkeit in Nassräumen
Im Bad oder in der Dusche entstehen durch das warme Wasser kurzfristig enorme Mengen an Wasserdampf. Oft reichen dieser schon für die Entstehung von Pilzen. Sofortiges Lüften kann helfen, reicht aber oft nicht aus.

Feuchtigkeit im Keller vom Erdreich
In seltenen Fällen ist auch dort Schimmel anzutreffen. Häufiger handelt es sich dabei aber um Salpeter. Unterscheiden lassen sich die beiden Laster vom Aussehen. Der Schimmel ist meist Dunkelgrau bis Schwarz. Auch oft Punktartig. Salpeter ist Weiss. Salpeter lässt sich auch am salzigen Geschmack erkennen. Finger kurz nass machen, an die betroffene Stelle halten und auf die Zunge. Lesen sie dazu auch etwas im nächsten Abschnitt. Das Thema Schimmel ist eine sehr komplexe Angelegenheit, die natürlich auch andere Ursachen haben kann. Wenden Sie sich damit an uns, wir kümmern uns gerne darum und suchen für Sie eine dauerhafte Lösung.


Salpeter
Salpeter ist häufig im Keller anzutreffen und lässt oft den Putz abplatzen. Weisse Schimmelähnliche, Pelzartige Gebilde sind zu beobachten. Berührt man sie mit den Fingern fühlen sie sich relativ trocken an und zerfallen in sich selbst. Wichtig zu wissen ist, dass es sich beim Salpeter nicht um ein Lebewesen wie z.B. beim Schimmel handelt.


Unterscheiden lassen sich Schimmel und Salpeter vom Aussehen. Der Schimmel ist meist Dunkelgrau bis Schwarz. Auch oft Punktartig. Salpeter ist Weiss. Er lässt sich auch am salzigen Geschmack auf der Zunge erkennen. Bei Salpeter handelt es sich um Salzausblühungen oder bessergesagt Salzkristallisierungen. Wasser wandert im Mauern inneren in flüssiger Form und transportiert Wasserlösliches Salz an die Oberfläche. Dort verdunstet das Wasser und das Salz bleibt an der Oberfläche hängen. Dies wiederholt sich und die Salzansammlung kumuliert sich. Schliesslich erreicht die Salzkonzentration eine höhe dass eine Kristallisation stattfindet. Die Kristallbildung bewirkt eine Volumenvergrösserung welche den Verputz zum Abplatzen bringen kann.

Salpeter sieht nicht schön aus, hat aber sonst meist keine negativen Auswirkungen auf das Mauerwerk. Die Bekämpfung ist aufwändig. Eine Möglichkeit ist der Aufbau einer Haga Biotherm Schicht.


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